Schließen

23.10.2025

Issue der Woche: Omnibus I – wohin geht die Reise…?!

Die EU plant Anpassungen ihrer Nachhaltigkeitsanforderungen, um Bürokratie abzubauen und Unternehmen zu entlasten. Eine Einigung über konkrete Reformen liegt bislang jedoch nicht vor. Dennoch sorgen gesellschaftliche Erwartungen, NGO-Kampagnen und Reputationsrisiken dafür, dass Transparenz und Nachhaltigkeit auch ohne gesetzliche Verpflichtung ein wichtiger Wettbewerbsfaktor bleiben.

Am 13. Oktober 2025 stimmte der Rechtsausschuss des Europaparlaments (JURI) über sein Mandat zum sogenannten Nachhaltigkeits-Omnibus ab, der die EU-Regeln zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) und der Sorgfaltspflicht von Unternehmen (CSDDD) vereinfachen soll. Dem Ausschuss zufolge  sollen künftig beispielsweise nur Unternehmen mit mehr als 1.000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz über 450 Millionen € berichtspflichtig sein; bei den Sorgfalts-pflichten liegt die Grenze bei 5.000 Mitarbeitenden und 1,5 Milliarden € Umsatz.

Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen kritisierten die geplante Anhebung der Schwellenwerte ebenso wie die vorgesehene Abschaffung der zivilrechtlichen Haftung. Ohne Haftung, so die Kritik, fehle es an echter Verantwortung, wodurch Unternehmen ihre Sorgfaltspflichten lediglich als bloße „Abhakübung“ behandeln würden. Eine Abschwächung der CSRD könnte zudem den wirtschaftlichen Wandel bremsen. Unternehmen mit nachhaltigen Geschäftsmodellen und transparenten Lieferketten, so das Gegenargument, seien langfristig erfolgreicher und widerstandsfähiger.

Die Befürworter der Anpassung betonen dagegen, die Änderungen würden Regelungen vereinfachen, Kosten senken und mehr Planungssicherheit schaffen. Wirtschaftsvertreter sprechen von einem „ermutigenden Signal“. Um die angestrebte Rechts- und Planungssicherheit zu erreichen, sollten die Trilog-Verhandlungen nun „zügig abgeschlossen werden“. Am 22. Oktober lehnte das Parlament das vom Rechtsausschuss verabschiedete Mandat jedoch ab. Über Änderungsanträge soll am 13. November entschieden werden, bevor die Verhandlungen zwischen Rat, Parlament und Kommission starten können.

Issue-Risk-Monitoring

Bei unerwarteten Ereignissen, negativen Themen und kritischen Anfragen von Stakeholdern, wie NGOs, Medien und Verbrauchern helfen wir Ihnen, komplexe Sachverhalte einzuschätzen, potenzielle Risiken zu bewerten und die Kommunikation angemessen zu gestalten.

Im Sinne eines umfassenden Reputationsschutzes für Unternehmen und Marken machen wir Sie fit für den proaktiven und reaktiven Umgang mit diesen Herausforderungen, um die Öffentlichkeitsarbeit zielführend und erfolgreich durchzuführen - denn „Issues“ sind unser Alltag.

  • Welche Risikothemen betreffen Ihr Unternehmen wirklich?
  • Welche Anspruchsgruppen stehen dahinter, mit welchem Ziel?
  • Welche Maßnahmen sind angemessen und lassen sich umsetzen?
  • Wie sollte eine Kommunikation strategisch, konzeptionell erfolgen?
     

Ansprechpartnerin
Lena Meinders
Geschäftsführerin
Telefon:  + 49 (0)228 98 57 0
lena.meinders(at)afc.net