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14.06.2022

Issue der Woche: NGOs kritisieren geplante Tierhaltungskennzeichnung

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft stellte am 07.06.2022 die Eckpunkte für ein Tierhaltungskennzeichnungsgesetz, zunächst für Schweinefleisch, vor. Ziel ist die rechtliche Verpflichtung zur Kennzeichnung von tierischen Lebensmitteln. Eine finanzielle Unterstützung für den Umbau von Ställen für mehr Tierschutz sei laut Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir in Planung.

Verschiedene NGOs äußern Kritik: Laut Greenpeace schaffe die Kennzeichnung kaum Orientierung über die Haltung der Tiere. Aspekte wie Transport, Schlachtung oder Tiergesundheit würden nicht berücksichtigt. Es solle sich auf die Förderung der drei besten Haltungsformen konzentriert werden, so Greenpeace.

Ein Siegel, welches sich nur auf die Haltungsform bezieht, sei irreführend und blende den Gesundheitszustand der Tiere aus, kritisiert foodwatch. Die NGO fordert mehr unabhängige Kontrollen von Verletzungen und Gesundheitsschäden bei Tieren. PROVIEH bemängelt besonders die Beschränkung der Kennzeichnung auf den Abschnitt der Mast. VIERPFOTEN betitelt die Bezeichnung der Stufen als „enttäuschend“ und fordert zusätzlich u.a. eine einheitliche Kennzeichnung auf europäischer Ebene sowie Informations- und Aufklärungskampagnen.

Die Deutsche Umwelthilfe begrüßt die vorgestellten Eckpunkte der Haltungskennzeichnung. Diese seien ein erster wichtiger Schritt für mehr Transparenz im Kühlregal. Der Verband sieht nun die Bundesregierung in der Pflicht, zeitnah einen Gesetzesvorschlag für die Umsetzung der Eckpunkte vorzulegen und die Haltungskennzeichnung verbindlich für alle Fleischsorten und auch für die Gastronomie und für verarbeitetes Fleisch auszuweiten.

Issue-Management

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Ansprechpartner
Markus Hinskes
Head of Issue Management
Telefon:  + 49 (0)228 98 57 52
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