Die Krise ist da, niemand hat sie kommen sehen. Zumindest nicht in dieser Dimension. Vielleicht ist das bei Corona so, aber man hätte sich besser darauf vorbereiten können, sagen die Krisenberater Otto Strecker und Michael Lendle.
von Markus Wörmann
Eine Krise verlangt nach einem guten Krisenmanagement. Wie sehen Sie die Betriebe der Lebensmittelbranche gerade jetzt aufgestellt?
Strecker: Nahezu alle Lebensmittelhersteller haben ein Krisenmanagement in Bezug auf die eigene Verarbeitung und die eigenen Produkte – weniger in Bezug auf die Supply Chain und auf den Schutz ihrer Marken. Optimierungspotenziale bestehen häufig bei „eingekauften“ Risiken, wie beim Bezug schadhafter Rohware durch Lieferanten oder im Fall einer öffentlichen Skandalisierung durch NGOs oder Medien, die sich durchaus auf eine Situation bei Vor-Vorlieferanten beziehen kann. Der Handel ist in Bezug auf diese externen Risiken seiner Rolle entsprechend etwas besser aufgestellt als die Industrie.
Lendle: Auf solche Ausnahmesituationen wie eine Reputationskrise sind viele Unternehmen nur sehr bedingt vorbereitet. Dies liegt zum einen in der fehlenden Erfahrung mit eigenen Vorfällen zum anderen an dem wenig verbreiteten Wissen über angemessenen Umgang mit krisenhaften Ereignissen.
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In: Lebensmittel Praxis vom 15.05.2020