Die Lebensmittelkennzeichnung in der EU steht derzeit in der Kritik. Fehlende Einheitlichkeit in der Rechtsanwendung und Lücken in der Verbraucherbildung erschwerten es den Verbrauchern, fundierte Entscheidungen zu treffen. Der Bericht des Europäischen Rechnungshofs wirft die Frage auf, welche Maßnahmen ergriffen werden sollten, um das Verständnis der Verbraucher für Lebensmittelkennzeichnungen zu verbessern.
Ein kürzlich vom Europäischen Rechnungshof veröffentlichter Bericht zur Lebensmittelkennzeichnung in der EU gibt an, dass Kennzeichnungen für Verbraucher mitunter verwirrend und unverständlich seien und dass die Aufklärung der Verbraucher zu diesem Thema optimiert werden sollte. Der Rechnungshof empfiehlt, Gesetzeslücken zu schließen sowie den Informationsgrad der Verbraucher zu erhöhen, beispielsweise durch Aufklärungsinitiativen und Projekte zur Verbraucherbildung, um Konsumenten eine bessere Orientierung zu ermöglichen.
In der Industrie stößt der Bericht des Europäischen Rechnungshofs auf gemischte Reaktionen. Lebensmittelverbände unterstützen die Forderung nach mehr Einheitlichkeit bei der Umsetzung von EU-Vorschriften und nach einer besseren Verbraucherinformation. Sie weisen jedoch gleichzeitig darauf hin, dass die Einführung weiterer gesetzlicher Regelungen aus ihrer Sicht nicht die Lösung für eine bessere Aufklärung der Verbraucher sei. Vielmehr sollten auch digitale Lösungen in Erwägung gezogen werden.
Kritisch betrachtet wird der Bericht von Rechtsexperten aus der Lebensmittelbranche. Die tatsächlich wichtigen Herausforderungen, die zur Verwirrung bei Verbrauchern führen könnten, habe der Rechnungshof nicht identifizieren können. Dies seien beispielsweise die Kennzeichnungsprivilegien für Verarbeitungshilfsstoffe.
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