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29.11.2024

Issue der Woche: Waldschutz oder Wirtschaftsschutz…?!

Die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) soll global Wälder schützen und entwaldungsfreie Produkte entlang der gesamten Value Chain garantieren. Doch die Umsetzung sorgt aktuell für Diskussionen, da praktische Anforderungen und ambitionierte Ziele in Einklang gebracht werden müssen. Unternehmen fordern Klarheit und Umsetzbarkeit von der Politik, während Verzögerungen vor Geltungsbeginn der Verordnung für Kontroversen sorgen.

Der Europäische Rat hat in einer Abstimmung in der letzten Woche dafür gestimmt, den Umsetzungsbeginn der EUDR, um zwölf Monate zu verschieben. Inhaltliche Änderungen, wie z. B. die Einführung einer „Null-Risiko-Kategorie“, die weniger strenge Vorschriften für bestimmte Länder vorsehen würde, wurden hingegen abgelehnt. Nun muss im Rahmen weiterer Verhandlungen bis zum Jahresende eine Einigung erzielt werden.

Umweltschutzorganisationen kritisieren, dass die Verschiebung der EUDR und Forderungen nach einer „Null-Risiko-Kategorie“ den Waldschutz schwächen und entwaldungsfördernde Produkte weiter ungehindert in die EU gelangen lassen könnten. Auch politisch sorgt die Forderung einer „Null-Risiko-Kategorie“ für Kontroversen. Cem Özdemir kritisiert sie als Verzögerungstaktik, während EVP-Politiker sie als notwendigen Schritt zum Bürokratieabbau und zur Entlastung von Ländern ohne Entwaldungsrisiko, wie Deutschland, verteidigen.

In der Ernährungsindustrie wird die Verschiebung dagegen positiv wahrgenommen. Laut der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) ermögliche die zusätzliche Zeit, Rechtssicherheit für die Unternehmen zu schaffen und praxisnahe Anpassungen an der Verordnung vorzunehmen. Gleichzeitig bekennt sich die Industrie grundsätzlich zum Schutz der Wälder, fordert aber eine umsetzbare Regulierung.

Issue-Risk-Monitoring

Bei unerwarteten Ereignissen, negativen Themen und kritischen Anfragen von Stakeholdern, wie NGOs, Medien und Verbrauchern helfen wir Ihnen, komplexe Sachverhalte einzuschätzen, potenzielle Risiken zu bewerten und die Kommunikation angemessen zu gestalten.

Im Sinne eines umfassenden Reputationsschutzes für Unternehmen und Marken machen wir Sie fit für den proaktiven und reaktiven Umgang mit diesen Herausforderungen, um die Öffentlichkeitsarbeit zielführend und erfolgreich durchzuführen - denn „Issues“ sind unser Alltag.

  • Welche Risikothemen betreffen Ihr Unternehmen wirklich?
  • Welche Anspruchsgruppen stehen dahinter, mit welchem Ziel?
  • Welche Maßnahmen sind angemessen und lassen sich umsetzen?
  • Wie sollte eine Kommunikation strategisch, konzeptionell erfolgen?
     

Ansprechpartnerin
Lena Meinders
Geschäftsführerin
Telefon:  + 49 (0)228 98 57 0
lena.meinders(at)afc.net