Bereits Mitte Mai wollte Bundesumweltministerin Lemke den Einsatz von „Biosprit“ per Gesetzesänderung begrenzen, so das Handelsblatt. Nahrung gehöre ihrer Ansicht nach „auf den Teller, nicht in den Tank“. Die bayerische Agrarministerin Kaniber lehnte Lemkes Pläne nun zum wiederholten Mal ab. „Biokraftstoffe aus Anbaubiomasse sind derzeit die einzig am Markt befindliche relevante Option, um das Klimaziel Deutschlands im Verkehr zumindest annähernd zu erfüllen“, betonte sie laut top agrar.
Ein nun veröffentlichter Faktencheck der Deutschen Umwelthilfe (DUH), foodwatch, Greenpeace, NABU, Robin Wood und Transport & Environment widerlege den Mythos, der Einsatz von Agrokraftstoff sei mit Klimaschutz und Nahrungsmittelsicherheit vereinbar und mindere die Abhängigkeit von Russland.
Die Hauptkritik der NGOs an der Produktion von Agrokraftstoffen richtet sich gegen die verbrauchte Fläche, welche sonst unter anderem für den Anbau von Nahrungsmitteln zur Verfügung stehe. Die Folge sei, dass bis dato ungenutzte Flächen, wie CO2-speichernde Wälder und Moore, in Ackerfläche umgewandelt werden. Das mache Agrokraftstoffe zu einer „Katastrophe für Klima und Artenvielfalt“.
Die DUH hat in diesem Zusammenhang verschiedene Forderungen formuliert: So sollen unter anderem Agrokraftstoffe durch eine Revision der Erneuerbare Energien-Richtlinie nicht länger als erneuerbarer Kraftstoff angerechnet werden. Die dadurch erzielte Flächenentlastung soll zur Renaturierung genutzt werden.
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