Aufgrund der Bauernproteste hat Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir vergangene Woche die Idee einer Tierwohlabgabe auf tierische Produkte zur Debatte gebracht. Dabei handelt es sich um eine Verbrauchssteuer auf tierische Erzeugnisse wie Fleisch, Milch und Eier, die Betriebe bei der Umstellung der Tierhaltung unterstützen soll. Verbraucher müssten dann für tierische Produkte einen geringen Mehrbetrag zahlen.
Zahlreiche Tier- und Umweltschutzorganisationen begrüßen das Vorhaben des Bundeslandwirtschaftsministers und werten es als wichtigen Schritt für eine langfristige Finanzierbarkeit des Umbaus der Tierhaltung. Auch viele deutsche Verbraucher seien laut einer Eurobarometer-Umfrage grundsätzlich bereit, für Produkte aus einer Tierhaltung mit höheren Tierwohlstandards mehr zu bezahlen.
Von Seiten eines großen Verbandes aus der Milchwirtschaft kommt hingegen Kritik: Eine Tierwohlabgabe von zwei Cent pro Kilogramm Milch würde laut eigenen Angaben für die deutschen Molkereien eine Belastung von rund 700 Millionen Euro pro Jahr darstellen. Diese Summe könne nicht vollständig auf den Verbraucher umgewälzt werden und Milcherzeuger wären indirekte Leidtragende. Sollten ausländische Hersteller nicht von der Abgabe betroffen sein, würde die Steuer außerdem zum Wettbewerbsnachteil für die heimische Produktion werden.
Die Bauernproteste der vergangenen Wochen zeigen, dass sich die Landwirte derzeit selbst den aktuellen und bevorstehenden Themen stellen. Angesichts der aktuellen Herausforderungen wird es immer wichtiger, dass Landwirtschaft und Industrie eng zusammenarbeiten, um fit für die Zukunft zu sein. Nur so wird es möglich sein, aus Problemen Chancen für alle beteiligten Stakeholder zu schaffen.
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