Issue der Woche: Lieferkettengesetz – die Ersten beißen die Hunde?!

Kaum mehr als vier Monate ist das neue Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) nun in Kraft, da stellt es die ersten Unternehmen schon auf den Prüfstand: Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) geht einer Beschwerde gegen die Marktgrößen IKEA und Amazon nach, beide Firmen stehen im Verdacht ihre Sorgfaltspflichten vernachlässigt zu haben. Mehrere Menschenrechtsorganisationen werfen den Unternehmen vor, katastrophale Arbeitsverhältnisse in ihren Produktionsstätten in Bangladesch zu ignorieren. Die Beschwerde wurde pünktlich zum Jahrestag des Unglücks von Rana Plaza im April 2013 eingereicht. Als Folge des Unglücks wurde damals ein Abkommen zwischen Herstellern und Gewerkschaften der Textilbranche, der Bangladesh Accord, ausgehandelt, um die Sicherheit in Fabriken in Bangladesch zu erhöhen. Amazon und IKEA unterschrieben den Bangladesh Accord bis heute nicht. Nach Aussagen der Presseabteilung von IKEA habe das Unternehmen eigene Strategien, um seinen Sorgfaltspflichten nachzukommen und seine Zulieferer zu kontrollieren. Nun aber drohen dem Unternehmen Strafen in Millionenhöhe, Amazon sogar in Milliardenhöhe.

Dass das LkSG für Unternehmen enorme Anforderungen mit sich bringen würde, zeigte jedoch schon eine Statista-Umfrage aus dem letzten Jahr. Mehr als die Hälfte der 2500 befragten und international tätigen Unternehmen nahm die Vorgaben des LkSG als Herausforderung wahr, wobei die Bedenken bei den größeren und direkt betroffenen Unternehmen am größten waren.

Mit Blick auf die anstehende Verschärfung des LkSG 2024 und die geplante Einführung des EU-Lieferkettengesetzes ist dieser Präzendenzfall ein Fingerzeig an alle Unternehmen, sich spätestens jetzt angemessen aufzustellen und ihren Pflichten nachzukommen.

Issue-Risk-Monitoring

Bei unerwarteten Ereignissen, negativen Themen und kritischen Anfragen von Stakeholdern, wie NGOs, Medien und Verbrauchern helfen wir Ihnen, komplexe Sachverhalte einzuschätzen, potenzielle Risiken zu bewerten und die Kommunikation angemessen zu gestalten.

Im Sinne eines umfassenden Reputationsschutzes für Unternehmen und Marken machen wir Sie fit für den proaktiven und reaktiven Umgang mit diesen Herausforderungen, um die Öffentlichkeitsarbeit zielführend und erfolgreich durchzuführen - denn „Issues“ sind unser Alltag.

• Welche Risikothemen betreffen Ihr Unternehmen wirklich?
• Welche Anspruchsgruppen stehen dahinter, mit welchem Ziel?
• Welche Maßnahmen sind angemessen und lassen sich umsetzen?
• Wie sollte eine Kommunikation strategisch, konzeptionell erfolgen?
   

Ansprechpartnerin
Lena Meinders
Senior Consultant
Telefon:  + 49 (0)228 98 57 0
lena.meinders(at)afc.net