Das Statistische Bundesamt hat in der Landwirtschaftszählung für das Jahr 2020 die Veränderung der Nutztierhaltungssysteme im Zehnjahresvergleich dokumentiert. Der Zählung zufolge sei der Anteil der Rinder in Anbindehaltung mit einer Senkung von 62 % „stark zurückgegangen“, während die Haltung in Laufställen mit 83 % im Jahr 2020 zugenommen habe. Zugleich sei der Anteil in Weidehaltung um 6 % auf 31 % gesunken. In der Schweinehaltung seien die Vollspaltenböden mit gestiegener Tendenz weiterhin die dominierende Haltungsform (79 %), während bei den Legehennen die Bodenhaltung mit 65 % noch immer die häufigste Art der Haltung sei. Der Anteil der Hennen in Freilandhaltung verzeichne einen Anstieg von 17 % auf 31 %.
Dieser Entwicklung entgegnet einiges an Kritik. Bezüglich der Rinderhaltung würden laut Deutschlandfunk noch immer absolut betrachtet 1,1 Millionen Rinder angebunden im Stall verweilen. Utopia kritisiert zudem, dass das Wohlbefinden in Rinderlaufställen davon abhänge, wie viele Kühe im Stall gehalten werden. Obwohl Vollspaltenböden in Schweinebetrieben laut ExperInnen zu Gelenkproblem führen können, habe nur jedes hundertste Schwein nach Angaben der Organisation Auslaufmöglichkeiten. In der dominierenden Bodenhaltung von Legehennen würden zumeist viele Hennen auf einem Quadratmeter leben, während die Ställe bei der zunehmenden Freilandhaltung oft kleiner seien.
„Wer Fleisch, Milch und Käse konsumiert, sollte stets hinterfragen, unter welchen Bedingungen die Erzeuger-Tiere leben. Denn noch immer sind konventionelle und teils tierquälerische Haltungsformen Standard in landwirtschaftlichen Betrieben.“
Quelle: Utopia
Laut Utopia habe sich in der Nutztierhaltung in den letzten zehn Jahren zu wenig geändert. Um auf die „Ausbeutung“ der Tiere zu verzichten, fordert die Organisation, den Konsum tierischer Produkte einzuschränken und auf spezielle Bio-Siegel zu achten. Das „Umdenken“ fände langsamer statt, als oft suggeriert werde.
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