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22.03.2024

Issue der Woche: CSDDD – alle guten Dinge sind drei…?!

Am Freitag, den 15. März 2024, verabschiedeten die EU-Mitgliedstaaten mehrheitlich die zuvor kontrovers diskutierte Richtlinie über unternehmerische Sorgfaltspflichten (CSDDD). Somit sind Unternehmen in der EU voraussichtlich ab 2027 zur Einhaltung der Menschenrechte und des Umweltschutzes im eigenen Geschäftsbereich und entlang ihrer Wertschöpfungsketten verpflichtet. Das bereits in Deutschland geltende Lieferkettengesetz (LkSG) muss nun an die zusätzlichen Anforderungen angepasst werden.

Die vorläufige Einigung im Dezember 2023 stieß bei Unternehmen, Verbänden und Teilen der Politik auf erheblichen Widerstand, sodass sich Deutschland auf Drängen der FDP bei der Abstimmung enthielt. Daraufhin wurde in der Kompromisslösung der Anwendungsbereich auf Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitenden und 450 Mio. € Jahresnettoumsatz reduziert und die Hoch-Risikosektoren gestrichen. Der zivilrechtliche Haftungstatbestand bei einer Verletzung der Sorgfaltspflichten ist weiterhin enthalten.

Fürsprecher der CSDDD wie z. B. Menschenrechts- und Umweltverbände begrüßen die Einigung, kritisieren jedoch, dass zu wenige europäische Unternehmen davon betroffen sein werden. Für die FDP und Unternehmensvertreter gilt die Richtlinie als zu bürokratisch und praxisfern. Selbst die Lockerung der Grenzwerte und weitere Annäherungen an die Position der FDP konnten diese nicht umstimmen. Schließlich wurde Deutschland nach der Zustimmung Italiens und Frankreichs überstimmt.

Einige Kritiker kündigten bereits an, die Debatte über die Ausgestaltung der Richtlinie nach den EU-Wahlen wieder anzustoßen. Somit wird die CSDDD die europäischen Unternehmen auch in der Zukunft noch weiter beschäftigen.

Issue-Risk-Monitoring

Bei unerwarteten Ereignissen, negativen Themen und kritischen Anfragen von Stakeholdern, wie NGOs, Medien und Verbrauchern helfen wir Ihnen, komplexe Sachverhalte einzuschätzen, potenzielle Risiken zu bewerten und die Kommunikation angemessen zu gestalten.

Im Sinne eines umfassenden Reputationsschutzes für Unternehmen und Marken machen wir Sie fit für den proaktiven und reaktiven Umgang mit diesen Herausforderungen, um die Öffentlichkeitsarbeit zielführend und erfolgreich durchzuführen - denn „Issues“ sind unser Alltag.

  • Welche Risikothemen betreffen Ihr Unternehmen wirklich?
  • Welche Anspruchsgruppen stehen dahinter, mit welchem Ziel?
  • Welche Maßnahmen sind angemessen und lassen sich umsetzen?
  • Wie sollte eine Kommunikation strategisch, konzeptionell erfolgen?
     

Ansprechpartnerin
Lena Meinders
Geschäftsführerin
Telefon:  + 49 (0)228 98 57 0
lena.meinders(at)afc.net