AFC-Issue-Monitor Report 2025: Kritik an Foodbranche selbst verschuldet?!

Keine Branche erscheint mit negativen Schlagzeilen so oft in Medien, wie die Foodbranche – so könnte man meinen. Laut AFC Issue Monitor Report 2025 veröffentlichen Medien durchschnittlich 6 kritische Meldungen pro Tag. Zentrale Themen sind die Entwicklungen bei Politik & Gesetze, gefolgt von Tierwohl & Tierhaltung, Wettbewerb & Resilienz, Umwelt & Klima sowie Verbraucher & Transparenz. Die Bonner Unternehmensberatung AFC Risk & Crisis Consult hat in ihrer aktuellen Untersuchung insgesamt 2.407 kritische Veröffentlichungen im letzten Jahr erfasst und bewertet. Gründe für diesen erneuten Spitzenwert sehen die Berater in der stark emotionalen und kontrovers wie auch politisch und ideologisch geführten Diskussion. Dringend erforderlich ist eine zielführende Öffentlichkeitsarbeit, um das Image der Branche zu verbessern wie auch die Reputation von Unternehmen zu schützen.

21.03.2025 / Bonn – Ein zentrales Thema der Debatten im vergangenen Jahr bleibt die Nachhaltigkeit. Regulatorische Vorgaben wie die Entwaldungsverordnung oder die Lieferkettenrichtlinie definieren neue Anforderungen, die Unternehmen erfüllen müssen, und stellen die Foodbranche damit vor zunehmende Herausforderungen, rechtliche wie auch reputationsbezogene Risiken zu vermeiden. Parallel steigt der Druck von Seiten der Verbraucher, da für viele der Aspekt der ökologisch-sozialen Nachhaltigkeit von Produkten und Unternehmen eine entscheidende Rolle bei der Kaufentscheidung spielt. Auch NGOs setzen dieses Thema ganz oben auf ihre Agenda und haben sich zum Ziel gesetzt, Missstände aufzudecken, insbesondere wenn politische Kontrollen zunächst ausgesetzt oder noch in der Entwicklung sind. Die Rechercheergebnisse werden schließlich grenzenlos durch verschiedene Instrumente und Kanäle verbreitet.

Diese Entwicklung spiegelt sich auch in der medialen Berichterstattung und den Top 5-Themen des Jahres 2024 wider. Erstmals steht der Themenkomplex Politik & Gesetze an der Spitze des Rankings, unter anderem mit Berichten zu den intensiven Diskussionen über das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz. Dicht gefolgt werden diese Themen von Veröffentlichungen zu Tierwohl und Tierhaltung, etwa zur Finanzierung des Umbaus der Nutztierhaltung. Risiken wie Cyberangriffe und ihre Auswirkungen auf den Wettbewerb und die Resilienz der Branche belegen den dritten Platz unter den Top-Themen. An vierter Stelle stehen Umwelt- und Klimathemen, darunter die Folgen des Klimawandels für die Landwirtschaft. Den fünften Platz nehmen Verbraucher- und Transparenzthemen ein, wobei es unter anderem um Lebensmittelkennzeichnung und versteckte Preiserhöhungen geht.

Angesichts dieser Entwicklungen wird es für Unternehmen in der Foodbranche immer wichtiger, strategisch und kommunikativ auf diese Herausforderungen zu reagieren. „Die aktuelle politische Lage lässt vermuten, dass NGOs vermehrt Nachhaltigkeitsthemen fokussieren und kritische Ereignisse medial skandalisieren werden. Daher wird es für Unternehmen immer wichtiger, solche Vorfälle zu vermeiden und stattdessen proaktiv über die Wertschöpfung zu kommunizieren, um Wertschätzung zu erfahren und die eigene Reputation zu schützen.“, kommentiert Lena Meinders, Geschäftsführerin der AFC Risk & Crisis Consult.

Für die Zukunftsfähigkeit der Foodbranche ist folglich entscheidend, sich gegen unberechtigte Kritik zu wehren. Ein Ausweg wird darin gesehen, selbst das Narrativ in einer proaktiven Kommunikation zu übernehmen, um das Image von Unternehmen in der Öffentlichkeit zu verbessern, die Akzeptanz in der Gesellschaft zu sichern und das Vertrauen in Unternehmen und Marke langfristig zu stärken.

Den vollständigen AFC Issue Monitor Report finden Sie hier.

Über AFC Risk & Crisis Consult GmbH

Die AFC RCC ist ein Tochterunternehmen der AFC Consulting Group und berät Unternehmen aus Industrie und Handel, Landes- und Bundesbehörden sowie Fachverbände zur Risikoprävention, Krisenkoordination und Krisenkommunikation. Die Beratungsschwerpunkte liegen neben der Sicherstellung marktrelevanter Produktqualitäten in der Steuerung globaler Lieferketten und der Einhaltung unternehmerischer Nachhaltigkeit und der Kommunikation im Umgang mit öffentlicher Kritik.