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31.07.2024

Pressemitteilung: HR Trends 2024 in der Ernährungs- und Genussmittelindustrie

Arbeit 4.0 macht Branche als Arbeitgeber attraktiver – mehr Bewerbungen aus dem Ausland – Berufe in Produktion und Technik am meisten gesucht

Berlin / Bonn, 31. Juli 2024. In Zeiten des Fach- und Arbeitskräftemangels stellt die Gewinnung und Bindung von Personal die größte Herausforderung für Personalverantwortliche in der Ernährungs- und Genussmittelindustrie dar. Wenngleich hier auch nach jüngsten Einschätzungen der Unternehmen keine Trendumkehr zu beobachten ist, so zeigen zumindest einige Maßnahmen Erfolg. Ein stärkerer Fokus auf moderne Arbeitswelten (Arbeit 4.0) hat die Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitgeberattraktivität der Branche gesteigert. Es werden deutlich mehr Bewerbungen aus dem Ausland als noch in den Vorjahren verzeichnet. Dies könnte auch den Beschäftigungsaufbau in der Branche im Jahr 2023 erklären. Die nach wie vor am schwersten zu besetzenden offenen Stellen befinden sich in der Produktion und der Technik. In Bezug auf die Mitarbeiterbindung haben finanzielle und soziale Anreize wie eine betriebliche Altersvorsorge oder auch Teambuildingmaßnahmen eine größere Relevanz bei den Unternehmen als bspw. Homeoffice. Dies sind die zentralen Ergebnisse der neuen Studie „HR Trends 2024 in der Food and Consumption Value Chain“, die die Arbeitgebervereinigung Nahrung und Genuss (ANG) und die AFC Personalberatung (AFC) zum zwölften Mal in Folge durchgeführt haben.

„Die Ernährungs- und Genussmittelindustrie hat ihre Arbeitgeberattraktivität gesteigert. Dennoch bedarf es vieler weiterer Anstrengungen, um den Trend des Arbeits- und Fachkräftemangels umzukehren. Dass mehr Bewerbungen aus dem Ausland verzeichnet werden, werten wir als positive Folge der veränderten Rahmenbedingungen bei der Fachkräfteeinwanderung. Das Erwerbspersonenpotential kann durch mehr Vollzeit und bessere Integration Älterer in den Arbeitsmarkt aber noch mehr ausgebaut werden. Dass die betriebliche Altersvorsorge bei der Mitarbeiterbindung eine so hohe Priorität in den Unternehmen hat, unterstreicht die Notwendigkeit förderlicher gesetzlicher Rahmenbedingungen für eine möglichst breite und effektive Nutzung dieses Instruments. Hier muss der Gesetzgeber bei der anstehenden Novelle des Betriebsrentenstärkungsgesetzes liefern“, unterstreicht Stefanie Sabet, Hauptgeschäftsführerin der Arbeitgebervereinigung Nahrung und Genuss e.V.

Die Ergebnisse der diesjährigen HR-Studie zeigen zudem, dass Weiterbildung hauptsächlich orts- und zeitflexibel mithilfe digitaler Medien, aber auch vermehrt hausintern durch die eigenen Führungskräfte stattfindet. Im Fokus von Weiterbildungsmaßnahmen stehen zunehmend Beschäftigte mit Migrationshintergrund (55 Prozent).

Bei der Rekrutierung neuer Mitarbeitenden werden neue Wege eingeschlagen. So wenden gut 86 Prozent der befragten Unternehmen Künstliche Intelligenz beim Personalmanagement an. Wobei sich der Einsatz von KI hauptsächlich auf den Rekrutierungsprozess konzentriert.

„Unsere Trendstudie veranschaulicht recht gut, dass die HR-Verantwortlichen über die abgefragten zwölf Jahre einen Maßnahmen-Mix entwickelt haben, um auf die Erfordernisse und Wandlungen des Arbeitsmarktes zu reagieren. Dies zeigt sich sowohl bei den gesetzten Maßnahmen zur Weiterbildung als auch bei der Personalentwicklung und -bindung. Gleiches gilt für die implementierten Aktivitäten des Employer Brandings. Die Personalverantwortlichen haben sich in Zeiten des Führungs- und Fachkräftemangels sowie des zunehmenden Arbeitens in interdisziplinären Teams, in denen Fachkräfte durchaus Führungsverantwortung übernehmen, zum zentralen Businesspartner der Geschäftsleitung und der Fachabteilungen positioniert. Ihnen kommt somit zunehmend eine strategische Position als Mittler und Kümmerer im Unternehmen zu“, fasst Anselm Elles, Geschäftsführer der AFC Personalberatung zentrale Ergebnisse der Studie zusammen.

Zur Studie

Im Rahmen der Studie „HR Trends 2024 in der Food and Consumption Value Chain“ hat die AFC Personalberatung GmbH in exklusiver Zusammenarbeit mit der Arbeitgebervereinigung Nahrung und Genuss e.V. 423 Unternehmen entlang der Food and Consumption Value Chain befragt, wie sie sich auf die Herausforderungen im Bereich Human Resources einstellen. Die Befragung wurde online durchgeführt. Dabei kamen sowohl mittelständische als auch Großunternehmen aus der Agrar-, Ernährungs- und Genussmittelwirtschaft, dem Lebensmitteleinzelhandel sowie dem Maschinen- und Anlagenbau zu Wort.

Die Ernährungs- und Genussmittelindustrie beschäftigt in etwa 6.000 vorwiegend kleinen und mittelständischen Betrieben rund 644.000 Menschen. Anders als in allen anderen deutschen Industrien werden in der Branche jedes Jahr hunderte von Tarifverträgen in den einzelnen Regionen und Teilbranchen abgeschlossen und neu verhandelt. Es gibt keinen anderen Wirtschaftsbereich in Deutschland, der eine solch differenzierte Tarifpolitik betreibt. Die ANG verbindet als Dachverband die neun sozialpolitischen Landesverbände sowie vier Fachverbände der Ernährungs- und Genussmittelindustrie.

Die komplette Studie finden Sie hier.

Kontakt für Presseanfragen:

Arbeitgebervereinigung Nahrung und Genuss e.V.
Hauptgeschäftsführerin Stefanie Sabet
Claire-Waldoff-Straße 7, 10117 Berlin
Tel.: +49 (0)30 200 786 113
E-Mail: sabet@ang-online.com

AFC Personalberatung GmbH
Geschäftsführer Anselm Elles
Dottendorfer Straße 82, 53129 Bonn
Tel.: +49 (0)228 98579 0
E-Mail: anselm.elles@afc.net