Letzte Woche wurde ein Aktionsplan für den Ostseeschutz vorgestellt, zudem nahm die Zukunftskommission Fischerei ihre Arbeit auf. Die Kommission soll konkrete Maßnahmen für eine nachhaltige und wirtschaftlich stabile deutsche Meeresfischerei in Nord- und Ostsee erarbeiten. Der vorgestellte Aktionsplan enthält bereits 16 Maßnahmen, darunter die Ausweisung von 12,5 Prozent der schleswig-holsteinischen Ostsee als strenges Schutzgebiet mit Fischereiverbot.
Schleswig-Holsteins Umweltminister ist mit dem Kompromiss zufrieden und sieht das Land mit dem Aktionsplan für den Schutz der Ostsee als Vorreiter, obwohl zuvor die Pläne für einen Ostsee-Nationalpark gescheitert waren. Der Aktionsplan wird von Natur- und Umweltschützern begrüßt, jedoch als unzureichend angesehen. Experten warnen seit einiger Zeit vor dem schlechten Zustand der Ostsee aufgrund von Plastikverschmutzung, Überfischung und Düngereintrag. Laut der Helsinki-Kommission wurden im Jahr 2022 in der Ostsee 14 Fisch- und Neunaugenarten als bedroht und neun als nahezu bedroht eingestuft.
Bauern- und Fischereiverbände befürchten zusätzliche Belastungen für die Betriebe, insbesondere für die an der Ostseeküste ansässigen hauptberuflichen Fischer. Weiterer Kritikpunkt ist die Frage, wie eine Verringerung des Nährstoffabflusses aus Düngemitteln in die Ostsee bis zum Jahr 2035 um insgesamt 20 Prozent erreicht werden kann. Auch die Landtags-Opposition betrachtet den Aktionsplan kritisch.
Der Rückgang der Fischpopulationen und der Einfluss des Klimawandels verdeutlichen die Dringlichkeit eines wirksamen Meeresschutzes in der Ostsee. Die Beteiligung verschiedener Interessengruppen zeigt die Komplexität der Lage und die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Zusammenarbeit, um nachhaltige Lösungen zu finden.
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