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14.11.2014

AFC veröffentlicht Studie zur Fisch- und Lebensmittelwirtschaft im Fischereihafen Bremerhaven in Kooperation mit COFAD

Mit dem Fischereihafen und seiner in Deutschland einzigartigen Konstellation der Fischwirtschaft verfügt die Seestadt Bremerhaven über einen gewichtigen Standortfaktor, dem auch in Zukunft Bedeutung zukommen wird. So lautet die Kernaussage einer eingehenden Standortanalyse des Fischereihafens, die durch die AFC Public Services GmbH und die COFAD Beratungsgesellschaft für Fischerei, Aquakultur und Regionalentwicklung mbH erstellt wurde, unterstützt mit Mitteln des Europäischen Fischereifonds. In Auftrag gegeben wurde die Studie durch die Fischereihafen-Betriebsgesellschaft (FBG) in Kooperation mit der Industrie- und Handelskammer (IHK), um die Standortpolitik optimal auf kommende Herausforderungen ausrichten zu können. 

Das "Cluster Fischwirtschaft" profitiert von seinen "kurzen Wegen" sowie günstigen Standortbedingungen. So sind allein 2.280 von insgesamt rund 7.700 sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen im Fischereihafen der Fischverarbeitung zuzurechnen. Diesen positiven Aspekten gegenüber steht gleichwohl eine Reihe struktureller Defizite, die den Fischereihafen prägten, wie z.B. die Abhängigkeit des Standortes von wenigen (Groß-)Unternehmen oder der zunehmende Fachkräftemangel. 

Durch die starke Fokussierung auf das Thema Fisch wird der Standort umfassend den sich wandelnden Rahmenbedingungen dieser Branche unterworfen. Die damit einhergehenden Risiken für den Fischereihafen und seine Betriebe sind immanent. Vor allem die Defizite bei kleineren und mittleren Unternehmen in den Bereichen Zertifizierungen, Risikomanagement und Marktübersicht stellen ein Problem dar. Trotzdem wird in der Untersuchung klar herausgearbeitet, dass sich dem Fischereihafen aufgrund seiner gegenwärtigen Struktur eine Vielzahl von Perspektiven bzw. Chancen eröffnet, um sich als bedeutender Standort der Fischwirtschaft zu behaupten. Als Beispiel wird hier u.a. der Einstieg in das Geschäft mit SB-Frischfisch genannt. 

Die Handlungsempfehlungen der Studie betonen daher die Notwendigkeit, den konsequenten Erhalt des Clusters Fischwirtschaft als übergeordnetes Ziel innerhalb jeder Gesamtkonzeption zur Entwicklung des Standorts zu verankern, z.B. durch eine gemeinsame Erschließung ausländischer Märkte und eine wirkungsvollere Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen bei Zertifizierungsprozessen und der Neukunden-Akquise. Eine Diversifizierung - wie z.B. durch die Ansiedlung von Windkraftbetrieben geschehen - kann eine sinnvolle Ergänzung zum fischwirtschaftlichen Schwerpunkt darstellen. 

Den aktuell im WESER KURIER veröffentlichten Artikel "Gutachten: Mehr Kooperation in der Fischwirtschaft" (18.10.2014) zu den Ergebnissen der Studie finden Sie hier