Im Rahmen des BVE-Fachseminars „Krisenmanagement & Behörde“ am 27. Februar 2019 in Bonn wurden Herausforderungen und Lösungsstrategien des Krisenmanagements behandelt. Im Vordergrund standen dabei die Anforderungen an Behörden und Unternehmen im Krisenfall und die Frage, wie ein konstruktiver Austausch zwischen ihnen gelingen kann.
Dr. Michael Lendle, AFC Risk & Crisis Consult, begrüßte die Teilnehmer und stellte die Serviceleistungen und Partner im BVE-Krisenmanagement vor. Anschließend zeigte er in seinem Vortrag wie mit guter Vorbereitung eine gelungene Kommunikation mit allen Anspruchsgruppen erreicht und Krisen nach Best Practice bewältigt werden können. Dabei machte er mit Hilfe zahlreicher Beispiele deutlich, wie wichtig eine frühzeitig festgelegte Kommunikationsstrategie, sowie eine zeitnahe Abstimmung mit Behörden ist.
Im Anschluss referierte Sonja Schulz, Zenk Rechtsanwälte, zum Thema lebensmittelrechtliche Verantwortung der Unternehmen, sowie Umgang mit behördlich angeordneten Maßnahmen. Im Zuge dessen konnten unklare Passagen der Gesetzestexte interaktiv mit den Teilnehmern interpretiert und Fragen geklärt werden. Die gesetzlichen Vorgaben und Spielräume der Überwachungsbehörden wurden im Anschluss thematisiert.
Stephan Walch, CVUA Karlsruhe präsentierte die aktuellen Zahlen des europäischen Schnellwarnsystems RASFF, sowie neueste Entwicklungen behördlicher Austauschplattformen, die zum Ziel haben, die behördeninterne Kommunikation zu verbessern. Weitere Schwerpunkte waren der kontrovers diskutierte § 40 Abs. 1a, der die Information der Öffentlichkeit vorsieht, sowie das bundeseinheitliche System zur Erfassung von Daten zu Lebensmitteln, die bei Krankheitsausbrüchen beteiligt sind.
Markus Hinskes, AFC Risk & Crisis Consult, stellte in seinem Vortrag anhand eines realen Krisenfalles typische Stolpersteine der Krisenkommunikation vor und erläuterte im Anschluss, wie man sich bestmöglich auf solche Situationen vorbereiten kann, um im Ernstfall die Erwartungen der Anspruchsgruppen zu erfüllen. „Dabei gibt es sicherlich nicht den Königsweg“, so Hinskes, „aber mit einer guten Vorbereitung und einiger Übung kann jedes Ereignis in Ruhe und besonnen angegangen werden.“
Am Nachmittag konnten die Teilnehmer anhand realitätsnaher Fallbeispiele das Vorgehen im Krisenfall üben. Dabei hatten die Teilnehmer Gelegenheit eigene Erfahrungen einzubringen und sich auszutauschen. Anhand der Fallbearbeitung wurde deutlich, dass die Kommunikation mit Behörden, sowie mit weiteren Anspruchsgruppen, wie Medien, Verbrauchern und Kunden eine große Herausforderung ist.
Im Rahmen des nächsten Fachseminars am 21. Mai 2019 in Berlin wird die Thematik Reklamation, Krisenkoordination, Behördenkontakt, Warenrückruf aufgegriffen und in einer Übung das praktische Vorgehen im Krisenstab trainiert. Weitere Informationen finden Sie hier.